| | Christian Blüggel | | | | E. = Ethik + Ästhetik Zur Musikkritik Herbert Eimerts | | | | | | | | | 28.70 EUR | | | 3-89727-213-X | | | 360 S., 2002 | | | |
| Herbert Eimert, in Theorie wie Praxis Mitschöpfer aller wesentlichen Kompositionstechniken der neuen, besonders der elektronischen Musik, prägte nach dem Zweiten Weltkrieg in rund einem Vierteljahrhundert die Musikkritik des deutschsprachigen Raumes und schuf die wohl charakteristischste des zwanzigsten Jahrhunderts. In struktureller Analogie zur kritischen Ontologie Nicolai Hartmanns deckt seine ästhetische Anschauung das Sein und die Welt Musik insgesamt über die verschiedenen Epochen, Kulturen und Gebiete hinweg aus der gegenwärtigen Sicht am besten auf.
Aus über zweieinhalbtausend Musikrezensionen wird im Einzelfall der Zusammenhang von philosophischer Überzeugung und realistischer Anwendung nachgewiesen und gezeigt, wie gründlich Eimerts Kritik philosophisch-fachwissenschaftlich abgeklärt ist, so daß sie stets sie selbst bleiben kann. Seine Auffassung von Kritik als ethischer Haltung hat vor fast fünfzig Jahren den Leitgedanken des philosophischen Diskurses am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts vorweggenommen. Noch nicht abzusehen sind die Konsequenzen einer zwingenden Neubewertung der vom Organizismus geprägten kritischen Ontologie hinsichtlich ihrer Bedeutung zumindest für die Kunst. | | |